aldo cibic
«Es sind die Handlungen der Personen, die Dingen und Räumen ihre Identität geben ».
Aldo Cibic (Schio, 1955) ist ein italienischer Designer.
Cibic setzte sich nach einem originellen, facettenreichen Werdegang als Designer durch. Mit 24 Jahren arbeitete er bereits im Studio von Ettore Sottsass , gemeinsam mit Michele De Lucchi, Matteo Thun und Marco Zanini. Zwei Jahre darauf, 1980, wurde Aldo CibicPartner und nahm an der Gründung der Avantgarde-Design- und Architektengruppe Memphis teil, die bis 1987 aktiv blieb und entstand, “um sich vom Konformismus und der Mittelmäßigkeit im Alltäglichen zu befreien”.
Aldo Cibic “scheinbar das linearste, kraftvollste und mutigste Mitglied der Gruppe” - wie Andrea Branzi sagte - zeigte sich als sofort als großer Erneuerer.
1989 entstand Cibic & Partners zur Entwicklung von Design-Projekten in den Bereichen Interior Design und Architektur in Italien und im Ausland. Seither sprengte Aldo Cibic die traditionellen Grenzen des Design , und nutzte seine Projekte als Instrument, um die Beziehungen zwischen Personen, Objekten und Orten zu aktivieren und vital zu gestalten. Seine Arbeiten sind in erster Linie Erzählungen. Aldo Cibic erzählt wirklichkeitsnahe Geschichten, erdenkt neue, andersartige Weisen, Objekte zu benutzen, der Realität entgegenzutreten, zu leben.
Seinen Projekten stellte Aldo Cibic von Anfang an Überlegungen zur Seite, die weit über das jeweilige Projekt hinausgehen, tiefere Motivationen, die er auch in Design- und Architekturschulen weiterentwickelte, angefangen bei “The Solid Side” in Zusammenarbeit mit der Philips Corporate Design in der Domus Academy zu Beginn der neunziger Jahre, bis hin zu den “Microrealities” auf der Biennale von Venedig.
Das zentrale Thema im Werk von Aldo Cibic ist seit Beginn der neunziger Jahre die Interpretierung der Nachhaltigkeit, und zwar nicht nur im Sinn der ambientalen und persönlichen Erhaltung, sondern auch bezogen auf den kulturellen und sozialen Bereich. Er führt die Projektierung auf ein neues Terrain, das heute unter die Bezeichnung “Design der menschlichen Solidarität und Dienstleistung” fällt.
Seine Entwurfsphilosophie, die er heute in seinem Atelier Cibicworkshop entwickelt, beobachtet Konstruktionswerke unter einem neuen Gesichtspunkt, in einer anderen Dimension. Im Mittelpunkt steht das Individuum mit seinem komplexen Netz von Relationen, seiner Kapazität, Dinge zu erdenken und zu erfinden, Neues zu entdecken und Wandlungen als Opportunität zu erfassen. Er geht so weit, das Konzept selbst des Glücklichseins neu umzudenken. “Rethinking Happiness”. Genauer gesagt, wie der Untertitel seiner letzten Veröffentlichung sagt “Was Du willst, dass man’s Dir tu, das füg auch allen Anderen zu. Neue Realitäten, um Lebensstile zu ändern”.